OTTO BUCHEGGER ERZÄHLT

In meiner Quintessenz steht "Freiheit, das alles überragende Ziel", Marius Müller Westernhagen singt "Freiheit ist das Einzige, was zählt" und tatsächlich wird in vielen Gesprächen mit meinen Alterskollegen immer wieder betont, dass unter den vielen Vorzügen des Älterwerdens die Freiheit einen enormen Stellenwert hat.

Besonders Frauen, die Kinder großgezogen haben, können erst im Alter - oft zum ersten Mal - wirklich frei, das heißt selbstbestimmt, leben. So ist dann auch Freiheit der große Trost für viele Witwen, wenn sie merken, sie brauchen jetzt auf niemanden mehr Rücksicht zu nehmen.

Und wenn ich die Trennungen alter Paare hinterfrage, dann sind es meist gar nicht die angegeben Gründe ("er/sie hat jetzt eine Jüngere/einen Jüngeren") sondern der Wunsch nach Freiheit, der dafür verantwortlich ist. Offensichtlich leben wir - zumindest hier in Deutschland - zu lange in Unfreiheit und merken sehr spät, wie wichtig Freiheit ist.

Die Definition von Freiheit ist vielschichtig und gelegentlich auch irreführend. Ich erinnere an den unsinnigen ADAC Slogan "Freie Fahrt für freie Bürger". Die beste Definition ist für mich "Alles können (oder dürfen), aber nichts müssen", die ich zuerst in der Tourismus Werbung gesehen habe. Ja, so ganz uneingeschränkt wird unser Leben nicht sein, aber die Schaffung und Nutzung von Freiräumen sollen wir ein Leben lang nicht vergessen.

Freiheit stirbt mit Sicherheit

"Freiheit stirbt mit Sicherheit" steht doppeldeutig auf einem Tübinger Graffiti. Stimmt, Freiheit und Sicherheit stehen oft im Widerspruch und es bedarf schon spezieller Umgebungen, ich nenne sie Paradiese, sollen beide nebeneinander möglich sein.

Ich finde es übrigens sehr schade, dass wir der politischen Freiheit immer weniger Raum geben. Der Niedergang der FDP kommt nicht von ungefähr. Besonders vermisse ich inzwischen liberale Medien. Und ich ärgere mich täglich über die wachsende Untoleranz, meist gut getarnt als "Political Correctness".

Ein ernstzunehmender Vorschlag auch Deutschland einen Freiheitsschub zu verpassen, war das Bedingungslose Grundeinkommen. Rückblickend allerdings denke ich, dass es sich zu Recht nicht durchgesetzt hat, auch wenn es immer noch gelegentlich diskutiert wird. Es verführt zu sehr zur Passivität und das kann nicht wirklich Sinn von Freiheit sein.

Aber nun wieder zurück zu uns Senioren. Ich freue mich jeden Tag, mehr Freiheit als früher zu haben und es macht mir ein großes Vergnügen, auch anderen Menschen zu mehr Freiheit zu verhelfen, in dem ich sie z.B. zum Reisen motiviere.

Ich habe inzwischen gelernt, meine altersbedingten und finanziellen Grenzen zu akzeptieren, die noch vorhandenen Freiräume besser zu nützen und mich trotzdem zu erfreuen. Vive la liberté!

Freude zum Schluss

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