OTTO BUCHEGGER ERZÄHLT

Mein Lieblingsinformationskanal im Internet, TED, hat mich mit einem Vortrag von Nobelpreisträger Daniel Kahneman sehr nachdenklich gemacht. Es geht um die Frage, was der Unterschied zwischen dem Erleben und dem Erinnern daran ist und was glücklicher macht.

Sein Fazit ist plausibel: Es gibt sehr große Unterschiede und langfristig ist das Erinnern dominierend. Entscheidend für das Erinnern sind das Ende, die Abwesenheit von Geldproblemen und die menschlichen Kontakte. Interessant ist, dass Zeit eine geringe Rolle spielt. Ebenfalls wichtig ist, dass für zukünftige Entscheidungen das Erinnern ausschlaggebend ist.

Jeder, der mit Medien arbeitet, weiß, wie wichtig der Schluss eines Werkes ist. Es gibt das sprichwörtliche "Happy End", das in Filmen angestrebt wird, jede Oper oder Operette hat ein fulminantes "Finale", gute Vorträge haben eine "Zusammenfassung", die hoffentlich im Gedächtnis haften bleibt und große Events, wie die Olympischen Spiele zelebrieren eine "Schlusszeremonie".

Eine Reiseleiterin, die Ausflugsfahrten in meine nähere Umgebung durchführte, hat auf der Heimfahrt mit dem Bus nochmals den ganzen Tag Revue passieren lassen und zusätzlich noch ein Blatt mit den gesehenen Kunstwerken verteilt. Sie hat perfekt verstanden, wie wichtig Erinnerungen sind und ihre Ausfahrten waren auch stets ausgebucht.

Gute Ferienorte, Hotels, Geschäfte sorgen für gute Erinnerungen, entweder mit einem klassischen Souvenir, einer Visitenkarte, einem Foto oder zumindest mit einem freundlichen Abschied.

Gute Ärzte, die schmerzliche Behandlungen vornehmen müssen, sorgen dafür, dass diese nicht mit einem Höhepunkt an Schmerz enden, sondern warten etwas, bis der Schmerz wieder abgeklungen ist. Dies reduziert die schlechte Erinnerung und motiviert zu weiteren Untersuchungen.

Manager oder Politiker, die schlechte Nachrichten übermitteln müssen, fügen am Ende immer auch eine gute Nachricht an. Man nennt dies die Sandwichmethode, mit der man die Härte oder gar Brutalität notwendiger Entscheidungen etwas mildert.

Ein Film aus dem Jahr 1990 mit Arnold Schwarzenegger, Total Recall, hat die Idee des Erinnerns zum Extrem getrieben: Eine Firma verkauft nicht mehr Urlaube, sondern nur Erinnerungen an Urlaube!

Und wie machen es die Senioren? Gehen sie verbittert in ihren letzten Lebensabschnitt oder pflegen sie Erinnerungen an die schönen Aspekte ihres Lebens?

Wer sich meine Erinnerungen auf dieser Otto Buchegger Präsenz anschaut, wird feststellen, dass ich nur wenige schlechte Erinnerungen weiterpflege und sie so wach halte. Auch am Ende eines Lebens kann man in die Zukunft schauen und sie positiv mitgestalten.

Großeltern üben eine wichtige Funktion bei der Weitergabe von Kultur an ihre Enkelkinder aus. Sie sollten sich daher ganz bewusst dafür entscheiden (und die meisten machen dies ja auch), dass die Enkelkinder positive Erinnerungen anhäufen. Diese werden deren Lebensweg unterstützen und ihnen helfen, auch schlechte Zeiten, die in jedem Leben vorkommen werden, besser zu überstehen!

Freude zum Schluss

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